rehapro /
agil in Wolfsburg
Viele Menschen verbringen lange Zeit in der Vermittlung von Jobcentern, obwohl sie nicht optimal auf den Arbeitsmarkt vorbereitet sind. Viele müssen in der Folge gesundheitsbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden und Eingliederungshilfe bzw. Erwerbsminderungsrente beantragen.
Das Bundesprogramm rehapro möchte Menschen unterstützen, die mit nicht nur vorübergehenden gesundheitlichen Einschränkungen Arbeitslosengeld II ("Bürgergeld") beziehen. Im Rahmen von rehapro können diese Personen über einen längeren Zeitraum durch verschiedene Hilfen gefördert werden.
Diese Förderung übernimmt in Wolfsburg die Jugend und Drogenberatung für Personen, die Probleme mit dem Konsum von illegalen Drogen haben. Falls Sie Interesse an der Teilnahme am Förderprogramm haben, können Sie sich bei uns in der Beratungsstelle melden.
Was ist eigentlich rehapro?
Rehapro ist ein Bundesförderprogramm welches in Wolfsburg ab Mai 2022 über einen Projektzeitraum von vier Jahren unter dem Namen „agil in Wolfsburg“ umgesetzt wird.
Ziel des Projekts ist die ganzheitliche Unterstützung, Begleitung und Förderung von jungen Menschen im Alter von 18 - 35 Jahren, die im Arbeitslosengeld-II ("Bürgergeld") Bezug sind und eine starke psychische Belastung und/oder eine Suchtproblematik aufweisen.
Fünf Wolfsburger Institutionen sind an der Umsetzung des Projekts beteiligt:
- Jobcenter Wolfsburg
- Sozialpsychiatrischer Dienst der Stadt Wolfsburg
- Lavie Reha gGmbH
- Suchtberatung des Diakonisches Werk Wolfsburg
- Jugend- und Drogenberatung Wolfsburg
Durch die intensive Zusammenarbeit der fünf Kooperationspartner soll die Erwerbsfähigkeit der Projektteilnehmer*innen wiederhergestellt und somit eine möglichst hohe gesellschaftliche und berufliche Teilhabe ermöglicht werden. Außerdem soll chronischen Erkrankungen vorgebeugt und einer drohenden Erwerbsminderung entgegengewirkt werden. Die Teilnahme ist für Kunden des Jobcenters freiwillig und die Hilfeplanung erfolgt individuell mittels multiprofessioneller Fallkonferenzen.
Um durch das Projekt Synergieeffekte zu erzielen und die Qualität der Arbeit zu gewährleisten, findet eine kontinuierliche wissenschaftliche Evaluation durch die Ostfalia - Hochschule für angewandte Wissenschaft Wolfsburg und die Charité - Universitätsmedizin Berlin statt.
Im Jobcenter werden im Rahmen des Projektes „agil-Coaches“ für die besonderen Bedürfnisse der Zielgruppe sensibilisiert und eingesetzt, um die Teilnehmenden ohne Sanktionierungsdruck aus der Arbeitsvermittlung heraus in das Projekt zu übernehmen und sie über einen Zeitraum von zwei Jahren in diesem Rahmen zu begleiten. Der Sozialpsychiatrische Dienst nimmt als zentrale Anlaufstelle im Projekt eine Schlüsselrolle ein. Eine erste Kurzdiagnostik findet hier statt, um den individuellen Unterstützungsbedarf zu ermitteln. Je nach Ergebnis erhalten die Betroffenen dann Unterstützung durch eine der Suchtberatungsstellen, dem Sozialpsychiatrischen Dienst selbst oder sie werden an einschlägiges Fachpersonal überwiesen.
In der Jugend- und Drogenberatung finden beispielsweise Motivationsgruppen statt, die unter fachlicher Anleitung ein strukturierendes Element im Tagesablauf bieten. Außerdem bieten sie die Möglichkeit des Austausches in einem geschützten Rahmen über Themen wie problematische Konsummuster und diverse Angebote des Hilfesystems. Auch Einzelgespräche und eine konkrete Unterstützung im Alltag der Teilnehmenden durch die Fachkräfte sind möglich. Haben sich die Teilnehmenden weitestgehend stabilisiert, können sie bei der Lavie Reha GmbH die Möglichkeit bekommen, sich im Rahmen einer Arbeitserprobung wieder der Teilhabe am Erwerbsleben zu nähern.
Die Projektpartner und Organisationen schaffen so ein Versorgungsnetzwerk, um Menschen mit Sucht oder psychischen Erkrankungen möglichst frühzeitig und zielgruppenspezifisch zu erreichen, neue berufliche Perspektiven aufzuzeigen und durch psychoedukative Gruppenangebote Wartezeiten im Versorgungssystem zu überbrücken.