Exzessive
Medien­nutzung

"Onlinesucht" – das gibt es wirklich!

Die rasant gestiegene Verfügbarkeit und Bedeutung des Internets führen dazu, dass immer mehr Menschen immer mehr Zeit im Internet verbringen. Für einige von ihnen bringt das Probleme mit sich: sie geraten in den Sog des "World Wide Web", vergessen und vernachlässigen darüber das reale Leben – mit deutlich negativen Folgen für das Familienleben, für Schule, Ausbildung, Beruf. Manche verlieren die Fähigkeit, ihren Umgang mit Onlinemedien selbstbestimmt zu steuern. Es entsteht schnell eine Toleranzentwicklung und eine Selbstlegitimation für die bereits vorhandene problematische Nutzung.

Kontakt zur Beratungsstelle

Telefonnummer, Adresse, Mailadressen und interaktive Zugänge zur Beratungsstelle finden Sie hier.

Welche Kontaktmöglichkeiten wir bieten und wie wir arbeiten erfahren Sie unter Kontaktmöglichkeiten.

Onlineberatung

Mit der Onlineberatung können Sie unser Beratungsangebot auch über das Internet nutzen. Dies gilt sowohl für Konsumenten von illegalen Drogen, als auch für Angehörige. Hier geht es zur Onlineberatung.

Verhaltenssüchte – Sucht ist mehr als nur Substanzkonsum

Symbolbild

Bei Abhängigkeit denken die meisten Menschen zuerst an stoffgebundene Süchte wie die Abhängigkeit von Alkohol, Nikotin oder illegale Substanzen, da diese gesellschaftlich am auffälligsten wirken. Den Begriff Verhaltenssucht kennen viele nur aus den Medien, wo oft Extrembeispiele beschrieben werden.

Tatsächlich sind stoffungebundene Süchte relativ häufig, bringen aber im direkten Vergleich zu stoffgebundenen Süchten weniger "Leidensdruck" mit sich bzw. wirken sich erst zu einem späteren Zeitpunkt auf das alltägliche Leben aus. In der Praxis führt dies häufig dazu, dass eine exzessive Mediennutzung über einen langen Zeitraum ausgeübt werden kann, ohne dass diese gesellschaftlich auffällig wird. Konkret bedeutet das, dass beim Einsetzen eines Problembewusstseins das Nutzungsverhalten häufig schon gefestigt ist.

Generell nehmen Ratsuchende unser Beratungsangebot häufig erst durch den Einfluss dritter (Eltern, Angehörige, Freunde, Lehrer*innen, Ausbilder*innen etc.) in Anspruch, was nicht selten dadurch bedingt ist, dass durch die gesteigerte und oft exzessive Nutzung alltägliche Dinge vernachlässigt werden.

Links zum Thema Mediennutzung finden Sie hier.

Beratung bei exzessivem Medienkonsum für Betroffene und Angehörige

Grundsätzlich richtet sich das Beratungsangebot für diesen Bereich an Betroffene und Angehörige. Durch die schnelle Toleranzentwicklung haben Betroffene häufig keinen Blick für die problematische Nutzung, sodass es nicht selten Personen im engeren Umfeld sind, die auf eine drohende Abhängigkeit hinweisen und das Beratungsangebot in Anspruch nehmen.

Es gibt immer häufiger Menschen, die ihren Umgang mit Onlinemedien nur schwer kontrollieren können und die dadurch in Schwierigkeiten geraten. Jugendliche sind dabei besonders gefährdet. Das Beratungsangebot für Betroffene richtet sich an Jugendliche und an Erwachsene, die sich Klarheit über ihren Umgang mit Onlinemedien (z.B. Gamen, Social Media) verschaffen möchten oder Hilfe für ihren Umgang damit suchen. Gerne beraten wir Sie und helfen Ihnen dabei ihr Nutzungsverhalten zu hinterfragen.

Unser Beratungsangebot umfasst sämtliche Abhängigkeiten/ drohenden Abhängigkeiten im Bereich Mediennutzung. Hierzu zählen u.a.:

  • Gaming
  • Video- und Streaming
  • Onlineshopping
  • Soziale Netzwerke / Foren
  • Pornografie

Nicht selten sind neben einem Schwerpunktbereich auch andere Inhalte relevant. Die Beratung orientiert sich an den individuellen Begebenheiten und Wünschen der Betroffenen.

Das Beratungsangebot für Angehörige und Fachkräfte richtet sich an Personen, die sich Sorgen um andere und deren Medienkonsum machen (z.B. Eltern, Partner*innen, Lehrer*innen). Oft sind es zuerst Angehörige, die sich Sorgen machen, ob ihre Kinder oder ihr/ihre Partner*in nicht vielleicht zu viel Zeit im Internet verbringt. Eine Beratung macht auf jeden Fall auch Sinn, wenn der Medienkonsum noch nicht als kritisch wahrgenommen wird. Im Vordergrund der Beratung stehen die Einschätzung des Nutzungsverhaltens und der Umgang damit.

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei nicht um eine Erziehungsberatung handelt, sondern um eine Begleitung und Anamnese des Betroffenen. Sollte sich bisher keinerlei Problembewusstsein entwickelt haben, kann die Beratung dabei helfen die eigene Reflexion anzuregen. Letztendlich ist in allen Formen von Medienabhängigkeit die Selbstverantwortung und die Veränderungsbereitschaft der Betroffenen essentiell, um das problematische Nutzungsverhalten zu verändern.

Wissenschaftliche Fundierung – re:set! 2018 - 2020

Von März 2018 bis März 2020 hat das Land Niedersachsen mit dem re:set!-Projekt den Aufbau von speziellen Angeboten zur Beratung und Hilfe bei Mediensucht oder Mediensuchtgefährdung an 16 Standorten in Niedersachsen gefördert. Ziel war eine langfristige Etablierung von qualifizierten Beratungs- und Hilfsangeboten. Einer dieser Standorte war die Jugend- und Drogenberatung Wolfsburg. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch die MHH (Medizinische Hochschule Hannover) sorgte durch unterschiedliche Fortbildungen und regelmäßigen Austausch für eine Qualifizierung und Professionalisierung der Mitarbeitenden in den Beratungsstellen. Die Jugend- und Drogenberatung Wolfsburg hat sich nach Projektende dafür entschieden diesen Bereich auch weiterhin in ihrem Beratungsangebot zu behalten.

Mitarbeiter Medienberatung

Malte Plönnigs

Malte Plönnigs

Sozialarbeiter / Sozialpädagoge (M.A.)

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