3. Erklärung
Sie konsumieren regelmäßig, gewohnheitsmäßig Cannabisprodukte, ohne von ihnen abhängig zu sein und ohne dass es bisher zu nennenswerten negativen Folgen gekommen ist. Dennoch ist der gewohnheitsmäßige Cannabiskonsum nicht als ungefährlich einzuschätzen.
Trifft dieses Konsummuster auf mich zu?
Das beschriebene Konsummuster ist im Prinzip unabhängig von der aktuellen Lebenssituation oder (zufälligen) Anlässen. Ihre kurz- und mittelfristige Alltagsplanung orientiert sich (teilweise) an Beschaffungs- und Konsumvorgängen. Sie konsumieren auch, wenn wichtige Anforderungen an Sie bestehen (z.B. berufliche Anforderungen, Prüfungen, Teilnahme am Straßenverkehr).
Es ist für das Zutreffen dieses Konsummusters nicht zwingend erforderlich, aber wir gehen davon aus, dass Sie täglich konsumieren.
Risiken
Der regelmäßige Konsum einer Droge wie Cannabis steigert die Risiken für Folgeprobleme in verschiedenen Bereichen:
- Chronischer, also dauerhafter, Cannabiskonsum verursacht nicht selten psychotische Symptome (Krankheitsbilder). Das Ausmaß und die Dauer dieser Symptome variiert von kurzen, wenig ausgeprägten Zuständen bis zu länger anhaltenden Episoden mit ausgeprägtem Erscheinungsbild.
Bei Personen mit einer Neigung zu Psychosen erhöht Cannabiskonsum das Risiko zur Ausbildung einer psychischen Erkrankung. - Gewohnheitsmäßiger Cannabiskonsum steht im Verdacht ein Syndrom zu erzeugen, welches durch Lethargie, Passivität, mangelndem Interesse und reduzierter Empfindsamkeit gekennzeichnet ist - das so genannte Amotivationssyndrom. Möglicherweise wird das Amotivationssyndrom durch die dauerhafte Vergiftung durch Cannabis ausgelöst.
- Unstrittig ist, dass Cannabiskonsum Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Da diese Beeinträchtigungen zum Teil bis zu 24 Stunden anhalten, sind sie bei täglichem Konsum dauerhaft vorhanden.
- Viele Studien weisen nach, dass regelmäßiger Cannabiskonsum mit depressiven Symptomen und Angststörungen verknüpft ist. Die Zusammenhänge sind bisher aber noch unklar.
- Körperlich ist ein erhöhtes Risiko für chronische Bronchitis und auch für Krebserkrankungen der Atemwege gegeben.
Die oben beschriebenen Risiken stellen den derzeitigen Wissensstand dar. Deutlich wird, dass chronischer, regelmäßiger oder gewohnheitsmäßiger Cannabiskonsum psychische und körperliche Gesundheitsrisiken mit sich bringt.
Auf der nächsten Seite erhalten Sie Informationen, welche Handlungsmöglichkeiten bestehen, diese gegebenen Risiken zu reduzieren.