Ich kiffe ständig

Hinweise auf gewohnheitsgemäßen Cannabiskonsum und Handlungsmöglichkeiten

Beitragsseiten

1. Einleitung

Auf den folgenden Seiten können Sie herausfinden, ob bei Ihnen ein gewohnheitsmäßiger Cannabiskonsum (in Unterscheidung zum gelegentlichen Cannabiskonsum) vorliegt.

Sie sollten sich ein wenig Zeit nehmen, und bereit sein, die folgenden 3 Seiten aufmerksam "durchzuarbeiten". Je ehrlicher und konzentrierter Sie sind, um so aussagefähiger wird das Ergebnis für Sie sein.

  • Auf der nächsten Seite finden Sie Aussagen, die Hinweise für die Einordnung Ihres Konsumverhaltens liefern können. Sie sollten entscheiden, welche Aussagen aus Ihrer Sicht auf Sie zutreffen. Am Ende der Seite finden Sie eine Anleitung zur Auswertung der Aussagen.
  • Auf der übernächsten Seite finden Sie eine Erklärung der Definition von gewohnheitsmäßigem Cannabiskonsum. Auch hier können Sie nochmals überprüfen, inwieweit diese Kategorie auf Sie zutrifft.
  • Auf der letzten Seite geben wir eine Empfehlung, die Ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzeigt, die bei diesem Konsummuster sinnvoll sind.

Hinweis

Die Beschreibungen, Einordnungen und Empfehlungen sind kein diagnostisches Instrument, sie bieten lediglich erste Hinweise über das eigene Konsumverhalten.
Um eine Diagnose durchzuführen, bedarf es immer der Abklärung durch erfahrene Ärzte oder Psychologen in einer persönlichen Untersuchung.


2. Hinweise















Auswertung

Die Aussage 6 muss angekreuzt worden sein und mindestens fünf weitere Hinweise sollten angekreuzt worden sein, damit diese Konsumform für Sie Anwendung findet.

Wenn Sie die Aussage 6 nicht ankreuzen konnten, prüfen Sie bitte bei den Konsumbeschreibungen Ich nehme häufig Drogen oder Bin ich Drogenabhängig?, ob diese eher für sie zutreffend sind.


3. Erklärung

Sie konsumieren regelmäßig, gewohnheitsmäßig Cannabisprodukte, ohne von ihnen abhängig zu sein und ohne dass es bisher zu nennenswerten negativen Folgen gekommen ist. Dennoch ist der gewohnheitsmäßige Cannabiskonsum nicht als ungefährlich einzuschätzen.

Trifft dieses Konsummuster auf mich zu?

Das beschriebene Konsummuster ist im Prinzip unabhängig von der aktuellen Lebenssituation oder (zufälligen) Anlässen. Ihre kurz- und mittelfristige Alltagsplanung orientiert sich (teilweise) an Beschaffungs- und Konsumvorgängen. Sie konsumieren auch, wenn wichtige Anforderungen an Sie bestehen (z.B. berufliche Anforderungen, Prüfungen, Teilnahme am Straßenverkehr).

Es ist für das Zutreffen dieses Konsummusters nicht zwingend erforderlich, aber wir gehen davon aus, dass Sie täglich konsumieren.

Risiken

Der regelmäßige Konsum einer Droge wie Cannabis steigert die Risiken für Folgeprobleme in verschiedenen Bereichen:

  • Chronischer, also dauerhafter, Cannabiskonsum verursacht nicht selten psychotische Symptome (Krankheitsbilder). Das Ausmaß und die Dauer dieser Symptome variiert von kurzen, wenig ausgeprägten Zuständen bis zu länger anhaltenden Episoden mit ausgeprägtem Erscheinungsbild.
    Bei Personen mit einer Neigung zu Psychosen erhöht Cannabiskonsum das Risiko zur Ausbildung einer psychischen Erkrankung.
  • Gewohnheitsmäßiger Cannabiskonsum steht im Verdacht ein Syndrom zu erzeugen, welches durch Lethargie, Passivität, mangelndem Interesse und reduzierter Empfindsamkeit gekennzeichnet ist - das so genannte Amotivationssyndrom. Möglicherweise wird das Amotivationssyndrom durch die dauerhafte Vergiftung durch Cannabis ausgelöst.
  • Unstrittig ist, dass Cannabiskonsum Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Da diese Beeinträchtigungen zum Teil bis zu 24 Stunden anhalten, sind sie bei täglichem Konsum dauerhaft vorhanden.
  • Viele Studien weisen nach, dass regelmäßiger Cannabiskonsum mit depressiven Symptomen und Angststörungen verknüpft ist. Die Zusammenhänge sind bisher aber noch unklar.
  • Körperlich ist ein erhöhtes Risiko für chronische Bronchitis und auch für Krebserkrankungen der Atemwege gegeben.

Die oben beschriebenen Risiken stellen den derzeitigen Wissensstand dar. Deutlich wird, dass chronischer, regelmäßiger oder gewohnheitsmäßiger Cannabiskonsum psychische und körperliche Gesundheitsrisiken mit sich bringt.

Auf der nächsten Seite erhalten Sie Informationen, welche Handlungsmöglichkeiten bestehen, diese gegebenen Risiken zu reduzieren.


4. Handlungsmöglichkeiten

Wenn Sie an Ihrem gewohnheitsmäßigen Cannabiskonsum etwas ändern wollen, weil er Sie stört, Sie einschränkt, oder auch, um die damit verbundenen Risiken mindestens zu reduzieren, bieten sich zwei Möglichkeiten an:
Sie können auf den weiteren Konsum von Cannabis ganz verzichten oder Sie können versuchen, den Konsum auf ein Maß einzuschränken, das Ihren Zielen entspricht.

Erste Option: Verzicht auf den weiteren Konsum

Grundsätzlich bieten sich hierbei zwei Vorgehensweisen an.

  • Entweder sie hören zu einem vorher definierten Zeitpunkt mit jedem weiteren Konsum auf (es gibt auch die Möglichkeit für eine stationäre Entgiftungsbehandlung).
  • Oder sie reduzieren Ihren Konsum über einen gewissen Zeitraum mithilfe eines Abdosierungs-Planes, bis sie den Nullkonsum-Punkt erreicht haben.

Zweite Option: Reduktion des Cannabiskonsums

Kern eines solchen Vorhabens ist es, mithilfe einer (Selbst-)Vereinbarung den maximal möglichen Cannabiskonsum (Menge, Konsumbeginn, konsumfreie Tage u.a.) genau festzulegen. Sinnvoll könnte es zum Beispiel sein, mithilfe dieser Vereinbarung den Cannabiskonsum so zu beschränken, dass ein "gelegentlicher Konsum" (wieder) realisiert wird.

Sinnvoll deshalb, weil damit die gegebenen Risiken des Gewohnheitskonsums (Gefahr der Abhängigkeitsentwicklung, psychische und somatische Folgeschäden) deutlich reduziert werden können.

Auch dieses Vorhaben, den gewohnheitsmäßigen Konsum durch Selbstkontrolle zurückzuführen zum "gelegentlichen Konsum" bedarf der vorbereitenden Planung und möglichst der begleitenden Beratung.

Hilfe

Für beide Vorgehensweisen gilt: Durch systematische Planung und fachliche Begleitung werden die Erfolgsaussichten beträchtlich erhöht!

Für welche der Optionen Sie sich auch entscheiden, die Drogenberatung Wolfsburg bietet Ihnen in jedem Fall professionelle Hilfe zur Unterstützung ihres Planes an. Wie Sie Kontakt zu uns aufnehmen können, erfahren Sie hier.

Rechtliche Risiken

Cannabis und Cannabisprodukte sind gemäß Betäubungsmittelgesetz "nicht-verkehrsfähige" Substanzen, d.h. Besitz und Handel (Erwerb, Verkauf) sind verboten. Es gibt auch keine, oft missverstandene, legale "geringe Menge". Besitz, Handel und Konsum von Cannabis (oder anderen illegalen Substanzen) kann strafrechtliche Folgen für Sie haben. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel Ist es legal, geringe Mengen Drogen zu besitzen?.

Neben den strafrechtlichen Sanktionen werden verkehrs- oder fahrerlaubnisrechtliche Probleme häufig nicht ausreichend berücksichtigt. Der Verlust der Fahrerlaubnis oder ein unter Drogeneinfluss verursachter Unfall stellt in der Regel aber einen schwer wiegenden Eingriff in Ihr Leben dar. Bereits gelegentlicher Konsum und fehlende Trennung von Konsum und Straßenverkehr (Cannabis im Blut) führen regelmäßig zur Entziehung der Fahrerlaubnis, die dann erst nach positivem Gutachten im Rahmen einer "MPU" wieder erlangt werden kann. Weitere Informationen finden Sie in unseren Artikeln Droht bei Drogenkonsum der Entzug der Fahrerlaubnis? und MPU-Vorbereitung.