Ich kiffe manchmal

Hinweise auf gelegentlichen Cannabiskonsum und Handlungsmöglichkeiten

Beitragsseiten

1. Einleitung

Auf den folgenden Seiten können Sie herausfinden, ob bei Ihnen ein gelegentlicher Cannabiskonsum (in Unterscheidung zum gewohnheitsmäßigem Cannabiskonsum) vorliegt.

Sie sollten sich ein wenig Zeit nehmen, und bereit sein, die folgenden 3 Seiten aufmerksam "durchzuarbeiten". Je ehrlicher und konzentrierter Sie sind, um so aussagefähiger wird das Ergebnis für Sie sein.

  • Auf der nächsten Seite finden Sie Aussagen, die Hinweise für die Einordnung Ihres Konsumverhaltens liefern können. Sie sollten entscheiden, welche Aussagen aus ihrer Sicht auf Sie zu­tref­fen. Am Ende der Seite finden Sie eine Anleitung zur Auswertung der Aussagen.
  • Auf der übernächsten Seite finden Sie eine Erklärung der Definition von gelegentlichem Cannabiskonsum. Auch hier können Sie nochmals überprüfen, inwieweit diese Kategorie auf Sie zutrifft.
  • Auf der letzten Seite geben wir eine Empfehlung, die Ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzeigt, die bei diesem Konsummuster sinnvoll sind.

Hinweis

Die Beschreibungen, Einordnungen und Empfehlungen sind kein diagnostisches Instrument, sie bieten lediglich erste Hinweise über das eigene Konsumverhalten.
Um eine Diagnose durchzuführen, bedarf es immer der Abklärung durch erfahrene Ärzte oder Psychologen in einer persönlichen Untersuchung.


2. Hinweise
















Auswertung

Diese Konsumform trifft auf Sie zu, wenn mindestens 12 Aussagen von Ihnen angekreuzt wurden.

Wenn Sie weniger angekreuzt haben, sehen Sie bitte bei den Konsumbeschreibungen Ich kiffe ständig oder Ich nehme häufig Drogen, ob diese eher für sie zutreffend sind.


3. Erklärung

Damit die Konsumform gelegentlicher Cannabiskonsum auf Sie zutrifft, sollten Sie unregelmäßig und situationsangemessen konsumieren. Wir möchten im Folgenden erklären, was dies bedeutet.

Wie ist gelegentlich zu verstehen?

Der Begriff "gelegentlich" im Rahmen des Drogenkonsumverhaltens ist nicht eindeutig definiert. "Gelegentlich" enthält aber sowohl quantitative als auch qualitative Bestimmungen.

Quantitativ im Sinne von

  • unregelmäßig
  • vereinzelt
  • zeitweilig
  • sporadisch

Qualitativ im Sinne von

  • anlässlich
  • wegen
  • beiläufig

Setzt man diese beiden Begriffe zusammen, ergibt sich also eine unregelmäßige und vereinzelte, aus einem bestimmten, eher zufälligen Anlass heraus stattfindende Einnahme.

Was ist situationsangemessen?

Ein situationsangemessener Drogenkonsum darf an Sie gerichtete Anforderungen nicht stören. Deswegen ist "situationsangemessen" nur dann gegeben, wenn keine dringlichen, wichtigen Anforderungen an Sie für den Zeitraum des Konsums und seinen Nachwirkungenen bestehen (z.B. berufliche Anforderungen, Prüfungen, Teilnahme am Straßenverkehr).

Trifft dieses Konsummuster auf mich zu?

Das beschriebene Konsummuster ist im Prinzip unabhängig von zählbaren Konsumvorgängen. Es geht hier mehr um die Art und die Umstände des Konsums. Es geht um unregelmäßig, vereinzelt und situationsangemessen im Gegensatz zu regelmäßig und aus Gewohnheit. Wir nehmen an, dass dies unter normalen Lebensumständen noch möglich ist, wenn maximal drei mal wöchentlich konsumiert wird. Dieser Wert stellt aber lediglich einen Versuch dar, Ihnen eine gewisse Orientierung anzubieten.

Im Artikel Ich kiffe ständig finden Sie ausführliche Angaben zu den Risiken des Cannabiskonsums. Diese Risiken bestehen bei gelegentlicher Einnahme -in reduzierter Form- auch.

Hinweis

Wir haben uns dafür entschieden, im Rahmen des gelegentlichen Konsummusters keine anderen Drogen als Cannabis zu beschreiben. Aufgrund der zum Teil hohen Intoxikationsgefahr (mögliche akute Folgen nach der Einnahme) und/oder des in der Regel gegebenen hohen Abhängigkeitspotenzials vieler anderer Drogen, stellt auch die gelegentliche Einnahme dieser Substanzen ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.

Dennoch ist uns bekannt, dass im Sinne eines Probier- oder Experimentierverhaltens auch einige andere Drogen von meist Jugendlichen oder jungen Erwachsenen eingenommen werden, die ein eher geringes Risiko haben, problematische oder sogar süchtige Verhaltensmuster zu entwickeln.


4. Handlungsmöglichkeiten

Wenn Sie ausschließlich gelegentlich Cannabis konsumieren, in dem Rahmen, wie er von uns angegeben wurde, ist aufgrund Ihres Konsummusters nicht von einem erhöhten Ri­si­ko auszugehen. Zumindest derzeit haben Sie die Droge "im Griff" und nicht anders herum.

Sie gehen dennoch gesundheitliche und rechtliche Risiken ein:

Gesundheitliche Risiken

Auch der gelegentliche Konsum von Cannabis stellt, in reduzierter Form, ein gesundheitliches Risiko dar. Im Artikel Gewohnheitsmäßiger Cannabiskonsum werden diese Risiken ausführlich beschrieben.

Wir möchten an dieser Stelle aber bestimmten Personengruppen aufgrund ihres Risikoprofils von jeglichem Drogenkonsum, auch dem gelegentlichen Cannabiskonsum abraten:

  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
    Die Gehirnausbildung dieser Altersgruppe ist noch nicht abgeschlossen, deshalb besteht eine erhöhte Gefahr von Schädigungen des Gehirns durch jegliche Substanzeinwirkung. Da die grundlegende Gehirnausbildung erst in den jüngeren Erwachsenenjahren abgeschlossen wird, ist der Cannabiskonsum vor diesem Zeitpunkt besonders riskant.
  • Menschen mit einer hohen / höheren Empfindlichkeit zur Ausbildung von psychischen Störungen
    Einige Menschen besitzen eine hohe Empfindlichkeit zur Ausbildung von psychischen Störungen, zum Beispiel auch von Psychosen. Cannabis erhöht dieses Risiko. Menschen, die aufgrund vorheriger psychischer Belastungen (Angsterkrankungen, ADHS, etc.) ein erhöhtes Risiko in sich tragen, ist von jeglichem Konsum von Cannabis (und anderen Drogen) abzuraten.

Rechtliche Risiken

Cannabis und Cannabisprodukte sind gemäß Betäubungsmittelgesetz "nicht-verkehrsfähige" Substanzen, d.h. Besitz und Handel (Erwerb, Verkauf) sind verboten. Es gibt auch keine, oft missverstandene, legale "geringe Menge". Besitz, Handel und Konsum von Cannabis (oder anderen illegalen Substanzen) kann strafrechtliche Folgen für Sie haben. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel Ist es legal, geringe Mengen Drogen zu besitzen?.

Neben den strafrechtlichen Sanktionen werden verkehrs- oder fahrerlaubnisrechtliche Probleme häufig nicht ausreichend berücksichtigt. Der Verlust der Fahrerlaubnis oder ein unter Drogeneinfluss verursachter Unfall stellt in der Regel aber einen schwer wiegenden Eingriff in Ihr Leben dar. Bereits gelegentlicher Konsum und fehlende Trennung von Konsum und Straßenverkehr (Cannabis im Blut) führen regelmäßig zur Entziehung der Fahrerlaubnis, die dann erst nach positivem Gutachten im Rahmen einer "MPU" wieder erlangt werden kann. Weitere Informationen finden Sie in unseren Artikeln Droht bei Drogenkonsum der Entzug der Fahrerlaubnis? und MPU-Vorbereitung.